
Karl Holland ist am 30.06.1884 in Dahme/Mark geboren worden. Er besucht die Schule von 1890 bis 1898 in Dahme. Er ist in einem politischen Elternhaus aufgewachsen. Sein Vater war Sozialdemokrat und seit 1878 Mitglied der SPD. Von 1898 bis 1902 lernte er in der Druckerei Robert Weber in Dahme Drucker und Setzer. Nach der Lehre ging er auf Wanderschaft, wie es so in der damaligen Zeit üblich war.
1904 trat er in Grünberg der SPD bei. Nach kurzer Militärzeit kam er 1906 nach Luckau. Er bekam Arbeit in der Firma Moschütz als Schweizerdegen. Moschütz war damals Verlag, Redaktion und Druckerei der Luckauer Kreiszeitung und Akzidenzdruckerei.
Am 30.06.1912 heiratete er Margarete Dähne, Tochter des Schumachers Friedrich Dähne aus der Klosterstr.4,
Schon im Wahlkampf 1912 setzte er sich für eine Gründung der SPD – Ortsgruppe ein.
Nach Ausbruch des 1. Weltkrieges wurde er 1915 eingezogen und war bis zu seiner Verwundung meistens als Meldegänger und Gefechtsordonanz an der Ostfront. Nach der Verwundung war sein letztes Lazarett das Moorbad Luckau, von wo er auch aus dem Kriegsdienst entlassen wurde.
Die Firma Moschütz hatte schon auf ihn gewartet und er hat dann bis November 1918 weitgehend selbstständig als Schweizerdegen, Korrektor und auch hilfsweise als Redakteur die Luckauer Kreiszeitung gemacht.
Im November 1917 kam sein Sohn zur Welt.
Im Herbst 1918 vor der November – Revolution gelang es ihm endlich einen Ortsverein der SPD in Luckau zu gründen, dessen Vorsitzender er bis zum Verbot der Partei 1933 war.
Am 4.01.1919 konnte dann auch der schon vor der Novemberrevolution gegründete Ortsverein legalisiert werden und am 7.01. seine erste öffentliche Versammlung im Schützenhaus abhalten…..
Im März 1945 wurde Karl Holland hinterbracht, dass die Luckauer Naziführung die Absicht habe, ihn noch vor dem Einmarsch der Russen umzubringen. Am 19.04. erschien dann die Polizei in Begleitung einiger Volkssturmmänner um ihn zu verhaften. Er konnte sich aber durch einen Hinweis aus der Nachbarschaft verstecken. Am 20.04.45 marschierten die Russen in Luckau ein. Ihm ist es mit zu verdanken, dass Luckau nicht zerstört wurde, also der Markt bis in heutige Zeiten mit seinen wunderschönen Bürgerhäusern erhalten geblieben ist.
Von der sowjetischen Kommandantur wurde er als Bürgermeister eingesetzt.
Noch im Jahre 45 ließ die Besatzungsmacht politische Parteien zu. Zunächst die KPD, dann die SPD. Zusammen mit anderen ehemaligen Sozialdemokraten gründete er die Luckauer SPD neu.
Seine letzte Tätigkeit als Rechtsbeistand gab er Anfang der fünfziger Jahre auf und war dann noch einige Jahre als Syndikus im HO – Kreisbetrieb tätig.
Bis zu seinem Tod am 09.02.1963 war er ein überzeugter Sozialdemokrat.
Quelle Lebenslauf Karl Holland im Luckauer Heimatkalender 1993